Produktive Torheit

Was denkst du, wenn du folgende Aussage liest?

"Wir unterrichten unsere Schüler nicht ausreichend in produktiver Torheit."

Diese Aussage stammt aus einem Artikel aus dem Journal of Cell Science, der den Titel "Von der Wichtigkeit der Torheit in der Wissenschaft" hat. Er ist verfasst von Martin A. Schwartz.

Ich lachte und nickte. Ich glaube, das findet sich in vielen Bildungsplattformen, nicht nur in der wissenschaftlichen Forschung.

Und man findet es sicherlich auch in der Improvisation.

Ich habe gerade einen Workshop in London beim GIL 2019 Symposion mit dem Titel "Impro Robots" geleitet. Er hatte nicht mit wirklichen Robotern oder KI zu tun. Ich verwendete das Wort, weil gegenwärtig viele Leute Improvisation mit einem roboter-haften Ansatz unterrichten. Improvisation als Kunstform ist aus dem Hinterfragen von Konformität, dem Herausfordern von Autoritäten, dem Schaffen von Proberäumen basierend auf Entdeckungen, der Erkundung und dem freien Gedanken entstanden. Dies wird nun in ein systematische Curriculum umgewandelt, welches auf festen Regeln beruht und die Schüler durch Impro-Drills führt.

Die Freude, in einen Übungsraum zu treten und zu entdecken, was es dort gibt, was möglich ist und was man erkunden kann, geht verloren.

Wir müssen es uns wieder erlauben, produktive Torheit zu entwickeln. Die Antworten nicht zu kennen und erfreut und neugierig auf die Fragen zu sein. Zur Erkundung zurückzukehren und vom Liefern ablassen.

Welche Fragen hast du zur Improvisation? Was wolltest du schon immer ausprobieren? Was möchtest du sagen? Was sind deine tiefsten Impro-Wahrheiten und was passiert, wenn du das Gegenteil von ihnen machst? Was könntest du entdecken, wenn du einen Raum mit Leuten betrittst, die einfach nur spielen wollen?

Kein Endergebnis wird gebraucht. Kein Produkt. Kein Bedürfnis, die Gruppe zu beeindrucken oder zu unterhalten. Kein Druck etwas zu wissen.

Ich fordere dich heraus, es zu versuchen.

Ich werde jetzt mit einem weiteren Zitat des obigen Artikels enden. Denk einmal darüber nach:

"Je komfortabler uns die Torheit wird, umso tiefer werden wir in das Unbekannte vordringen und um so eher werden wir große Entdeckungen machen."

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Translation by Martin Bödicker, with permission and thanks.

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