Mit dem Wind

Als ich letzte Nacht im Bett lag und las, hörte ich etwas. Zuerst leise und dann lauter. Jemand spielte eine Flöte. Vielleicht war es auch eine Aufnahme. Ich schaute auf die Uhr. Es war zwei Uhr nachts. Die Melodien wehten zu mir mit dem Wind und ich war voller Freude. In meiner Phantasie visualisierte ich die Noten, wie sie über den schwarzen Nachthimmel in die Häuser schwebten. Ich war fasziniert. Ich dachte an den/die Spieler*in, der/die sicherlich seine/ihre eigene Freude spürte. Er/Sie war einfach dazu inspiriert zu spielen und er/sie tat es aus reiner Lust.

Das brachte mich dazu, über Improvisation nachzudenken.

Am Anfang verlieben wir uns in die reine Freude des Tuns. Ich weiß, ich lebte mein Leben dafür, im Loose Moose Theater zu sein und zu spielen. Ich denke, die meisten Leute kennen das auch. Die einfache und reine Liebe es zu tun, zu spielen. Die Erfahrung, um der Erfahrung willen.

Mit den Jahren verschiebt sich die Freude, sie verändert sich und manchmal wird das Spielen zu Arbeit.

Improvisation erblüht durch das Risiko und das Unbekannte. Das Risiko und das Unbekannte entstehen, wenn die Spieler spielerisch sind. Je mehr wir unsere Fähigkeiten entwickeln, umso mehr müssen wir spielen und riskieren. Ohne dies bleiben wir stehen. Wir wiederholen nur alte Muster und entwickeln uns nicht weiter.

Wenn es sich für dich wie Arbeit anfühlt, dann musst du zum spielen zurückkehren.

Ich fiel mit dem magischen Klang der Flöte im Wind in den Schlaf. Ich wachte mit einem Lächeln auf und war inspiriert, dies zu schreiben.

Vielen Dank mysteriöse*r Flötenspieler*in - spiel weiter!

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Translation by Martin Bödicker, with permission and thanks.

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